Zinsen für Tagesgeld – Worauf achten?

Das Bild zeigt Sparbücher und Geld.In den letzten Jahren wurden für den Finanzmarkt eine Vielzahl neuer Produkte entwickelt. Einige davon sind für Privatanleger durchaus sinnvoll, andere dagegen sollten nur von institutionellen Anlegern verwendet werden. Eine der erfolgreichsten Erfindungen der letzten Jahre war jedoch ohne Zweifel das Tagesgeldkonto. Keine andere Sparanlage konnte in so kurzer Zeit so bekannt werden, wie es dem Tagesgeldkonto gelang – und das aus gutem Grund. Welche Gründe aber sind es, die den Erfolg des Tagesgeldes ausmachen? Wo bekomme ich das beste Tagesgeldkonto? Und, worauf muss ich überhaupt achten, wenn es um das Thema Zinsen fürs Tagesgeld geht?

Vorteil der täglichen Verfügbarkeit bei Tagesgeldkonten

Nun, zunächst einmal sollte man wissen, dass es sich bei Tagesgeldkonten um so genannte Sichteinlagen handelt. Das Geld ist also während der gesamten Zeit, in der man es auf dem Konto belässt, sichtbar und zudem auch noch täglich verfügbar. Wer also dringenden Kapitalbedarf hat, der kann sich jede beliebige Summe von seinem Tagesgeldkonto abheben – wenn es sein muss, auch das komplette Guthaben. Gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise ist es zudem überaus wichtig, dass man die Sicherheit hat, dass dem mühevoll angesparten Geld nichts passieren kann – und auch das ist bei einem Tagesgeldkonto gegeben.

Tagesgeld ist sicher

Egal zu welchem Zeitpunkt – die Einlagen auf einem Tagesgeldkonto sind immer über den staatlichen Einlagensicherungsfonds und über evtl. private Einlagensicherungsmechanismen der Banken abgesichert. Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass ein Kreditinstitut Konkurs geht, sind die Einlagen also jederzeit in vollem Umfang geschützt.

Was das Tagesgeldkonto jedoch für Anleger so interessant macht, ist neben der 100%igen Sicherheit vor allen Dingen der hohe Zins, der oft mehr als das Dreifache des Zinses beträgt, der auf einem herkömmlichen Sparbuch gezahlt wird.

Warum aber ist der Zins so hoch? Nun, um das zu verstehen, müssen wir zunächst einmal klären, wie ein Tagesgeldkonto überhaupt funktioniert…

Wie funktioniert ein Tagesgeldkonto?

Bei einem Tagesgeldkonto legt der Anleger sein Geld zwar wie auf einem Sparbuch an, im Hintergrund aber passiert etwas anderes als bei eben dieser Sparform. Während das Kapital auf einem Sparbuch in aller Regel nur bankintern weiterverliehen wird, werden die Gelder, die von Kunden auf Tagesgeldkonten deponiert werden, dem so genannten Tagesgeldmarkt zur Verfügung gestellt. Bei diesem Tagesgeldmarkt handelt es sich um einen Interbankenmarkt, also einen Markt, auf dem ausschließlich Banken agieren. Sinn und Zweck des Tagesgeldmarktes ist es, den Banken neben der EZB (Europäische Zentralbank) eine zweite Möglichkeit zu geben, sich kurzfristig zu refinanzieren. Der Zins auf dem Tagesgeldmarkt liegt dabei in aller Regel knapp unter dem Refinanzierungssatz bei der Zentralbank, sodass es für die Banken überaus attraktiv ist, sich Gelder auf dem Tagesgeldmarkt zu besorgen.

Auch wenn das Geld faktisch weiterverliehen wird, steht es dem Kunden doch jederzeit zur Verfügung, kann also auch in vollem Umfang vom Konto abgehoben werden. Der Grund dafür ist, dass die Bank nicht davon ausgeht, dass alle Kunden auf einmal ihre Konten leerräumen wollen und daher die Auszahlungen aus eigenen Mitteln bezahlt. Zudem ist niemals das ganze Geld auf einmal weiterverliehen, sondern es werden stets einige Barreserven gebildet. Aus diesen Reserven können auch einige tausend Kunden auf einmal abgefunden werden. Und selbst wenn einmal mehr Kunden Geld haben möchten – Tagesgeld wird in der Regel nie länger als 48h verliehen, sodass die Bank das Kapital sehr schnell zurück erhält.

Wo finde ich das beste Tagesgeldkonto?

Nun, zunächst einmal ist es schwer, von einem Tagesgeldkonto als “bestes” Produkt am Markt zu sprechen, denn für eine solche Aussage ändern sich die Konditionen der Geldhäuser einfach zu häufig. Spricht man vom besten Produkt, muss es sich also stets um eine Momentaufnahme handeln. Um diese Momentaufnahme jedoch korrekt auszuwerten, sollte man sich nicht auf das eigene Gespür oder auf die eigenen Recherchen alleine verlassen, sondern unbedingt einen Tagesgeld Tarifvergleich benutzen. Mit solch einem Tagesgeld Tarifvergleich, auch als Tagesgeld Zinsvergleich bezeichnet, ist es auch für ungeübte Nutzer sehr einfach, in wenigen Sekunden genau das passende Angebot für die eigenen Bedürfnisse zu finden.

Tipp: Einen umfangreichen Vergleich der Tagesgeld Konditionen gibt es auf tagesgeldkonto.in mit einem Überblick über Details zu Zinsgutschriften und Tagesgeld Angeboten.

In besonderem Maße sollten Anleger neben dem aktuell gezahlten Zins auch auf besondere Angebote für Neukunden achten. Sehr oft ist es nämlich so, dass die Neukunden bei dem einen oder anderen Institut wesentlich bessere Zinsen als Bestandkunden bekommen. Aber auch andere Vergütungen sind durchaus denkbar und müssen bei der Frage nach der Effektivität eines Tagesgeldkontos unbedingt ebenfalls bedacht werden.

Zusammenfassung zur Geldanlage in Tagesgeld

Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich bei den modernen Tagesgeldkonten um ein Finanzprodukt handelt, dass für die Sparer eine echte Alternative zum klassischen Sparbuch darstellt. Man könnte sogar so weit gehen, dass das Sparbuch mit seinen ca. 1% Zinsen nunmehr seine Existenzberechtigung zugunsten des Tagesgeldkontos abgegeben hat. Tägliche Verfügbarkeit des eingezahlten Geldes, ein recht anständiger Zins und die 100%ige Sicherheit des Kapitals haben die Anleger überzeugt und begründen den enormen Siegeszug des Tagesgeldkontos in Deutschland. Vor diesem Hintergrund ist es unvorstellbar, dass nach wie vor über eine Billion (!) Euro auf klassischen Sparbüchern versauern und, das kommt ja noch hinzu, inflationsbereinigt immer weniger werden. Bei einer Inflation von etwa 1,7% und einem Zins von 1% ergibt sich nämlich eine faktische Geldvernichtung von 0,7% pro Jahr.

Foto © N.Schmitz / PIXELIO

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