Verbraucherschutzministerin Puttrich gegen Abzocke bei P-Konten

Lucia PuttrichGanz allmählich kommt er, der politische Schulterschluss gegen die Praxis vieler Banken im Lande, die bei den so genannten neuen Pfändungsschutzkonten mit teils sehr hohen Gebühren arbeiten. Und mit dieser Praxis ausgerechnet die Kunden treffen, denen es finanziell nun einmal besonders schlecht geht.

Schon vor Monaten hatten die Verbraucherschützer in ganz Deutschland kritisiert, dass die P-Konten bei vielen Instituten nicht nur mit hohen Gebühren verbunden sind, sondern die Banken zudem manchen Standard-Service im Zusammenhang mit den speziellen Kontomodellen entweder gar nicht erlauben oder nur gegen eine zusätzliche hohe Gebühr. Dieser Meinung schlossen sich schrittweise auch die Vertreter aus der Politik an.

Banken erheben mitunter sehr Monate Gebühren für das P-Konto

Wie aktuell etwa Hessens Verbraucherschutzministerin Lucia Puttrich. Die CDU-Politikerin macht ihrem Unmut darüber Luft, dass mancher Vertreter der Bankenbranche das P-Konto als gute Möglichkeit zur „Abzocke“ erkannt zu haben scheint. Am vergangenen Wochenende erschien eine Erklärung, in der die Christdemokratin bemängelte, dass die Pfändungsschutzkonten vielerorts nur gegen monatlichen Gebühren in Höhe von teils zehn Euro und mehr angeboten würden. Auch Puttrich spricht sich gegen die ergänzenden Leistungsabstriche aus, mit denen viele Banken arbeiten, wenn sie ihren Kunden ein solches schufafreies Konto zur Verfügung stellten.

Eröffnung von P-Konten bereits seit Sommer 2010 möglich

Eröffnen können Verbraucher die P-Konten inzwischen seit fast einem Jahr. Schuldner haben seit dem 1. Juli 2010 die Möglichkeit, ein Pfändungsschutzkonto zu nutzen. Bei diesen Konten ist dafür gesorgt, dass Kontoinhaber Anspruch auf einen Freibetrag in Höhe von 985,15 Euro pro Monat haben. Gläubiger haben nur Zugriff auf Summen oberhalb dieser Grenze. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass auch Verbraucher mit finanziellen Sorgen weiterhin die laufenden Kosten für Versicherungspolicen sowie die Miete und Mietnebenkosten zahlen können.

Die hessische Verbraucherschutzministerin fordert deutlich, dass Banken die missliche Lage dieser besonderen Kundengruppe beim P-Konto nicht auch noch ausnutzen dürften, um ihre Einnahmen aufzubessern. Es sei nicht nachvollziehbar, wieso die P-Konten häufig so deutlich teurer als herkömmliche Girokonten seien.

Foto: luciaputtrich.de

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