Rahmenkredit als Dispokredit Ersatz?
Wer finanziell ein hohes Maß an Flexibilität benötigt und über eine gute Disziplin verfügt, ist mit einem sogenannten Rahmenkredit bestens bedient. Ein Rahmenkredit ist bedingt mit dem klassischen Dispositionskredit vergleichbar. Jedoch ist er in seiner Funktion und auch in bezüglich des Kostenaufwands anders strukturiert. Nicht jede Bank bietet einen solchen Rahmenkredit an, dies bedeutet, dass man ihn meistens bei einer anderen Bank als der Hausbank beantragen und führen muss. Die Vorteile des Rahmenskredites machen aber diesen Wermutstropfen wieder wett. Das bisherige Girokonto bei der Hausbank kann als Referenzkonto für den Rahmenkredit fungieren, welches ohnehin für die Beanspruchung des eingeräumten Kreditrahmens benötigt wird. Der Rahmenkredit bietet die gleiche Flexibilität wie der gewohnte Dispokredit auf dem Girokonto, jedoch mit einem weitaus höheren Kreditrahmen und viel günstigeren Konditionen.
So funktionieren Rahmenkredite
Wird der Rahmenkredit von der Bank bewilligt, richtet diese einem ein sogenanntes Rahmenkreditkonto ein. Um über diesen verfügen zu können, muss man beispielsweise mittels Onlinebanking den benötigten Kreditbetrag auf sein Referenzkonto, welches am Besten das bislang geführte Girokonto bei der Hausbank ist, überweisen. Somit kann man wie gewohnt mit EC-Karte, Bargeldbezug am Automaten oder am Schalter über das Kapital aus dem Rahmenkredit verfügen. Rahmenkredite werden mit unbegrenzter Laufzeit vergeben und das Höchstlimit, welches vergeben wird, liegt bei den meisten Banken bei 25.000 Euro. Die Tilgung wird mit der herausgebenden Bank vereinbart, liegt aber meist bei 2% oder mindestens 50 Euro monatlich.
Ein Dispokredit wird in der Regel bis maximal des Dreifachen des Nettoeinkommens vergeben und schafft somit nur einen Bruchteil der finanziellen Freiheit auf dem Girokonto wie der Rahmenkredit. Allerdings erfordert gerade diese finanzielle Freiheit auch ein sehr hohes Maß an Disziplin, denn wer allzu unbedacht mit dem Rahmenkredit umgeht und zu großzügig Geld ausgibt, wird sich schnell in der Schuldenfalle verfangen. Man kann jederzeit wieder Geld von seinem Girokonto auf das Rahmenkreditkonto zurück überweisen und somit den Sollsaldo reduzieren. Grundsätzlich gilt auch hier das gleiche Prinzip wie beim Dispokredit auf dem Girokonto: es entstehen nur Kosten für den jeweiligen beanspruchten Betrag. Wer den Rahmenkredit nicht in Anspruch nimmt, hat auch keine Kosten. Das schafft die Möglichkeit, jederzeit auch auf einen größeren Kreditbetrag zurückgreifen zu können, ohne sich an die Modalitäten eines klassischen Ratenkredites binden und teure Dispokredit Zinsen auf dem Girokonto zahlen zu müssen.
Alternative zum Dispokredit
Wer weiß, dass er immer wieder einen eher kurzfristigen zusätzlichen Kapitalbedarf hat, findet mit einem Rahmenkredit eine gute und weitaus günstigere Alternative zum Dispositionskredit, ohne dass man auf sein bisheriges Girokonto verzichten muss. Der Rahmenkredit bietet somit aufgrund seiner Höhe die Vorteile eines Ratenkredites jedoch ohne begrenzte Laufzeit. Wie beim Dispokredit ist er jederzeit rückführbar. Die Einrichtung eines Rahmenkredites setzt aber eine entsprechende Bonität voraus und ist somit schwieriger zu erhalten als den klassischen Dispokredit bei der Hausbank. Wer einen negativen Schufaeintrag hat, kann oftmals mit seiner langjährigen Hausbank dennoch über die Einrichtung eines Dispokredites verhandeln. Die Chance, einen Rahmenkredit zu erhalten bei unzureichender Bonität, ist schwindend gering.
Ein Kommentar zu “Rahmenkredit als Dispokredit Ersatz?”
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Schöner Beitrag! Ich wusste gar nicht, dass es Alternativen zum Dispokredit gibt. Jetzt bin ich schlauer und habe auch schon einen Rahmenkredit beantragt. LG, Anja