Koalitionsvertrag: Bund verzichtet auf weitere Anlageprodukte
In naher Zukunft wird es keine neuen Produkte für Privatanleger geben, wie aus dem neuen Koalitionsvertrag hervorgeht. Die Bundesschuldenverwaltung hat eine Finanzagentur mit der Prüfung beauftragt. Bisher wurde ein Sparplan auf Staatsanleihen in Erwägung gezogen; noch Ende 2009 oder Anfang 2010 sollte dieser dem Privatanleger zur Verfügung gestellt werden. Allerdings steht auf Seite 21 des Koalitionsvertrags der neuen Schwarz-Gelb-Regierung geschrieben: “Die Finanzagentur Deutschland soll unter Berücksichtigung der haushalterischen Belange des Bundes so wenig wie möglich mit Kreditinstituten in Wettbewerb treten.” Soll heißen: Geldsachen sollen Bankensachen bleiben.
Koalitionsvertrag: Bund verzichtet auf weitere Anlageprodukte
Die Finanzagentur startete im Juli 2008 Tagesgeldanleihen; das Angebot erweiterte die bestehenden Schatzbriefe und Obligationen. Agiert hat die Finanzagentur dabei ähnlich einer Direktbank, sodass das Konto via Online- und Telefon-Banking geführt werden konnte. Der Privatanleger sollte dadurch natürlich seine Rendite bekommen, während der Bund selbst den Vorteil hatte, Bundesschulden günstiger finanzieren zu können.
Anders als geplant kam es im Herbst 2008, als die Finanzkrise das Börsenparkett stark zum Schwanken brachte – und damit die Banken in die roten Zahlen stürzten. Die Banken empfanden eine provokante Werbung der Finanzagentur als Aufruf zur Konkurrenz: Die Figur “Günther Schild”, eine Schildkröte, sagte in dem TV-Spot, dass er selbst immer an seine Kröten käme. Banken forderten vom Staat, nicht zur Konkurrenz zu werden – scheinbar hat man sich die Kritik zu Herzen genommen, sodass in naher Zukunft alle Anlageprodukte, die geplant waren, auf Eis gelegt wurden.
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