Kampf am Geldautomaten
Der Kampf am Geldautomaten geht von den Banken aus: Hebt sich der Kunde von Bank A Geld am Automaten der Bank B ab, wird er dafür richtig zur Kasse gebeten. Wie rechtens die überteuerten Gebühren sind, die der Bankkunde zu zahlen hat, und ob dieses Vorgehen der Banken aufgrund des Konkurrenzkampfes ausgenutzt wird, ermittelt das Kartellamt.
Kampf am Geldautomaten: Konkrete Zahlen
Die ING DiBa äußerte sich bereits zu den Vorkommnissen: Viele Banken würden Gebühren in zweistelliger Höhe berechnen; etwa die Sparkasse Laubach-Hungen, die eine Pauschale von zwanzig Euro pro Abhebung verlange. Ein Sprecher der Sparkasse sucht nach Entschuldigungen: “Solch hohe Gebühren erheben wir nur bei Banken, die kein eigenes Automatennetz unterhalten.”
Normal sind Gebühren zwischen sechs und zwanzig Euro pro Bargeldabhebung bei zwölf Sparkassen und Volksbanken. Noch deftiger wird es bei der Heidenheimer Volksbank, die bis zu 25 Euro verlangt! Dresdner Bank, Commerzbank und Postbank würden laut ING DiBa um die zehn Euro verlangen. Kommentar der Banken: Sollen die Direktbanken doch eigene Automaten aufstellen; das stünde jedem frei.
Kampf am Geldautomaten: Der Kunde ist der Leidtragende
In Zeiten von kostenloses Girokonten und kostenlosen Zusatzleistungen scheint es verständlich, dass die Banken den Großteil der Gebühren von ihren Kunden einzutreiben haben, allerdings wäre das vermeidbar, würden die Geldinstitute sich nicht gegenseitig hochschaukeln. Erhöht Bank A für Bank B die Gebühr, kann man sich ausrechnen, dass Bank B bald nachzieht. Wie extrem die Gebühren zur Bargeld-Abhebung in den letzten Jahren gestiegen sind, zeigt sich in diesem Artikel.
Kampf am Geldautomaten: Das Bundeskartellamt redet mit
Bereits seit Mai werden “alle Aspekte der Gebühren und die Wirkung der Bankverbünde auf das Wirtschaftsgeschehen” überprüft, heißt es vom Bundeskartellamt. Bußgeldverfahren können die Folge sein, wenn das Vorgehen nicht rechtens ist. Den Anstoß für die Ermittlungen gab die ING DiBa, als verschiedene Institute die Bargeldautomaten für die Kreditkarten aus dem Hause der Direktbank sperrten.
Eine Sprecherin des Bundeskartellamtes erklärt die Ermittlungen: “Wir schauen uns die Gebührenpraxis für das Abheben am Geldautomaten an, sowohl bei Kreditkarten, als auch bei EC-Karten.” Das gibt Hoffnung für den Kunden, bald nicht mehr den Kampf am Geldautomaten der Banken mit austragen zu müssen.
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