Commerzbank: Staatsgarantie nicht mehr gebraucht?
Der Staat hat bei der Commerzbank finanziell eingegriffen, um die Bank vor dem Aus zu schützen. Noch schreibt die Bank rote Zahlen, erscheint aber ungewöhnlich euphorisch: Fünf Milliarden Euro und damit Teil der staatlichen Unterstützung soll verfrüht an den Staat zurückgegeben werden. Die aktuelle Situation der zweitgrößten Bank Deutschlands lässt Zweifel, ob das die richtige Entscheidung sein könnte.
Commerzbank: Die aktuelle Situation
Der Bank drohen Ausfälle, weil viele Kunden aufgrund der Wirtschaftskrise nicht in der Lage sind, ihre Kredite zurückzuzahlen. Steueraufwand und Risikovorsorge verschlingen immense Kosten und die Dresdner Bank hat für die Commerzbank erneut Ausgaben bedeutet. Alles in allem schreibt die im DAX indizierte Bank Verluste von 746 Millionen Euro. Trotz dieser erschreckenden Zahlen war das Ergebnis besser als erwartet. Martin Blessing, Bankchef, äußerte sich teil-optimistisch: “2009 bleibt ein herausforderndes Jahr, aber wir sind auf dem richtigen Weg.”
Gleichzeitig bleibt Blessing realistisch: “Wir gehen davon aus, dass die Kreditnachfrage im zweiten Jahr konjunkturell bedingt sinken wird.” Auch wenn die stillen staatlichen Einlagen frühestens in zwei Jahren zurückgezahlt werden sollen, denkt die Commerzbank jetzt darüber nach, die Garantien vom Bankenrettungsfonds SoFFin in Höhe von fünf Milliarden Euro zurückzugeben. Rücklagen hat die Commerzbank gebildet: Fast eine Milliarde Euro, um die Kreditausfälle, die von Blessing benannt worden, abfangen zu können. Allerdings traut sich der Commerzbank-Chef keine genauen Prognosen zu; die Berg- und Talfahrt der Wirtschaft ließe sich für ihn nicht absehen.
Damit die Commerzbank die staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen konnte, musste sie sich von einigen Töchtern, unter anderem von der Eurohypo, trennen. Der Staat unterstützt die Commerzbank aktuell mit mehr als 18 Milliarden Euro in Form von Kapital und Garantien. Schon vor einiger Zeit betonte Blessing, man wolle die Finanzkrise nun ohne weitere staatliche Hilfe durchstehen.
Die Einlagen von privaten Kunden auf Girokonten und Tagesgeldkonten sind hingegen durch den Einlagensicherungsfonds abgesichert.
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